In der aktuellen Lage gehört das "Homeschooling" für viele zum Alltag. Doch wie richte ich mir meinen Arbeitsplatz optimal ein?
Seitdem die Schulen aufgrund der derzeitigen Lage geschlossen wurden, werden die meisten Schülerinnen und Schüler im sogenannten “Homeschooling” unterrichtet. Der Unterricht verzichtet dabei auf die Präsenz in der Schule und soll Schülerinnen und Schülern ermöglichen, dennoch Unterrichtsinhalte zu bearbeiten. Die Formate und Möglichkeiten des digitalen Unterrichts von Zuhause sind vielfältig. Doch wie in der Schule auch bestimmt nicht nur das Angebot des Inhalts den Lernerfolg. Diverse Studien haben gezeigt, dass die räumliche Umgebung, in der eine Information erlernt wird, einen maßgeblichen Einfluss auf das spätere Erinnern dieser Information haben kann (vgl. Stadler-Altmann 2016). Wie richtet man den perfekten Arbeitsplatz für das Homeschooling ein?
ein geeigneter Ort zum Lernen
Schülerinnen und Schüler sollten Homeschooling mit dem Besuch in der Schule vergleichen. Daher sollte ein geeigneter Arbeitsort, etwa ein Schreibtisch, gewählt werden. Hier sollte ausreichend Tageslicht vorhanden sein, denn dieses macht uns fit und hilft bei der Konzentration. Der Schreibtisch kann zu diesem Zweck ans Fenster gestellt werden. Alternativ ist auch die Anschaffung einer Tageslichtlampe möglich. Diese gibt es oftmals bereits ab 30 Euro. Tisch- und Stuhlhöhe sollten zueinander passen und es sollte stets gerade gesessen werden, um Rücken- und Nackenschmerzen zu vermeiden.
Wichtig ist eine ruhige Lernumgebung. Geschwister, die laut Musik hören, oder ständige Unterbrechungen und Störungen durch Familienmitglieder oder Smartphones sollten unbedingt vermieden werden. Eine aufgeräumte Lernumgebung ist nicht nur in der Schule wichtig. Ein geordneter Schreibtisch und ein sauberes Zimmer helfen nachweislich, sich besser auf den Lerninhalt zu konzentrieren. Das Gehirn nimmt Unordnung als Störung wahr, sodass man schneller abgelenkt wird. Das bedeutet jedoch nicht, dass man seinen Schreibtisch prinzipiell leerräumen sollte: Materialien und Gegenstände, die für das Lernen benötigt werden, sollten in Griffweite sein, um das Lernen nicht unterbrechen zu müssen.
Pausen sollten nicht vernachlässigt werden
Irgendwann benötigt das Gehirn eine Pause. In der Schule findet diese meist zwischen den einzelnen Fächern statt. Auch im Homeschooling sollte nach maximal zwei Stunden eine Pause eingelegt werden. Wer Angst hat, diese Pause zu vergessen, sollte sich einen Wecker stellen. Die Pause sollte dafür genutzt werden, den Raum zu lüften und sich die Beine zu vertreten. Auch Dehn- oder Gymnastikübungen sind ratsam, um dem Körper etwas Bewegung zu bieten. Zudem sollte viel getrunken und etwas gegessen werden. Ratsam ist leichte, bekömmliche Kost, die nicht schwer im Magen liegt.
Während der Pause wie auch nach dem Homeschooling sollte darauf geachtet werden, die Bildschirmzeit so gering wie möglich zu halten und stattdessen einen analogen Ausgleich zu schaffen – etwa durch einen Spaziergang oder ein Buch oder Hörbuch.
Auch wenn zeitnah die ersten Schulen wieder geöffnet werden, bleibt Homeschooling aktuell, denn nicht alle Klassen kehren umgehend in die Schulen zurück. Für viele bleibt Homeschooling an der Tagesordnung. Doch auch außerhalb der derzeitigen Ausnahmesituation können die oben genannten Tipps hilfreich sein. Wenn für Prüfungen, Klassenarbeiten oder Klausuren gelernt werden muss, kann ein ordentlicher Lernort das Lernen fördern.
Titelbild: geralt / pixabay.com
Dieser Beitrag stammt von
Kevin Ruser
Kevin ist ein junger Lehrer für Geographie und Deutsch an Gymnasien und verwendet digitale Medien sehr gern in seinem Unterricht. Seine Examensarbeit schrieb er über sprachbildenden Fachunterricht.
Schreiben
Kevin schreibt seit August 2012 auf seinem eigenen Blog und veröffentlicht wöchentlich neue Artikel zu unterschiedlichen Themen. Seine Bachelorarbeit schrieb Kevin über den Einsatz des Smartphones im Geographieunterricht, seine Masterarbeit über Sprachbildung im Geographieunterricht.
Unterrichten
Der Autor hat die Fächer Geographie und Deutsch für Gymnasien studiert und arbeitet als Vertretungslehrer an einer weiterführenden Schule. Zudem ist er als Nachhilfelehrer in der Online-Nachhilfe tätig.
Kevin Ruser
Über den Autor
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